Egal was Jah Wobble musikalisch in Angriff nimmt, er setzt Akzente. Seine Platten sind immer erfrischend neu, erfrischend anders. Bei jedem neuen Werk überrascht der Musiker seiner Hörer mit abgefahrenen Ideen. Diesmal gibt es elf Tracks, die so wie das Album, alle gleich heißen: "Fly". Wieder einmal hat sich der Meister der elektronischen Avantgarde-Musik mit einer ganzen Schar von namenhaften Gästen umgeben. Mit dabei sind diesmal Clive Bell, Harry Beckett und Jean Pierre Rasle. Sie sorgen für die vielfältige Instrumentierung, über der, wie immer, der seismische Bass von Jah Wobble selbst steht.

Jah Wobble spannt von "Fly 1" bis hin zu "Fly 11" einen musikalischen Bogen. Die Musik fließt, ist nicht zu stoppen und wird getrieben vom Bass und diesmal sehr funkigen Beats. Die Musik steigert sich zu einem Höhepunkt, nimmt den ersten Track in einem Remix wieder auf und bringt die Mischung zu einer treibenden Dub-Explosion. Die Textpassagen, die Wobble diesmal selber gestaltet hat, hangeln sich wie immer vom Klischee bis zum Bizarren. Seine Stimme klingt, nachdem sie digital bearbeitet wurd, wie die eines philosphierenden Roboters. Und trotzdem merkt der Hörer, dass sowohl die Texte, als auch die Musik von Herzen kommen. Ein Umstand, der über kleine Schwachstellen und Längen hinweg sehen lässt. Jah Wobble macht mit seiner Mischung aus Jazz und Dub dort weiter, wo Trance aufhört. Trompete, Xylophon und Dudelsack machen die Musik noch interessanter. "Fly" ist das gelungenste und bestimmt nicht letzte Album von Jah Wobble bisher.