Vor etwa zwei Jahren wurde die Presse mit einem Tape von Peter Bruntnell bemustert. Nachdem man eine Weile nichts mehr hörte, erfuhr man auf Nachfrage, daß man sich entschlossen habe, die Scheibe nun doch nicht rauszubringen. Bei solchen Praktiken darf man sich dann auch nicht wundern, daß ganze Label über Nacht verschwinden und die ganze Branche über Orientierungslosigkeit und Umsatzrückgänge klagt. Jetzt liegt also - dank des kleinen Independent Labels Slowriver - endlich mal ein regulärer Tonträger Bruntnells vor. Seine Musik pendelt irgendwo zwischen Country und Rock, wobei erfreulicherweise beide Genres sowohl vermischt auftreten, wie auch die jeweiligen Extreme ausgelotet werden. Bruntnell ist dabei pflegeleicht auf hohem Niveau, tut keinem weh und liefert einige schöne Songs ab. Ab und an überrascht er mit leicht verfremdeten Gitarrensounds oder aber puristischen Einlagen mit Fiddle oder Pedal Steel. Unterm Strich fehlt aber - wie so oft bei dieser Musik - ein besonders markantes Markenzeichen. Jedoch ist Bruntnell aufgrund der Geschlossenheit und simplen Aufrichtigkeit seiner Songs für alle Freunde der Amerikana eine gute Empfehlung.