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Tonträger-Review
 
Dixie Chicks - Home

Dixie Chicks - Home
Columbia/Sony Music
Format: CD

Mit "Home" haben die drei Dixie Chicks in ihrer amerikanischen Heimat den dritten Millionseller in Folge gelandet. Vier Millionen Mal ging ihr insgesamt sechstes Album, das in den USA bereits im August letzten Jahres erschien, alleine in den Staaten über die Ladentische. Und das ist ziemlich erstaunlich, denn "Home" hat relativ wenig mit den beiden Vorgängeralben zu tun. In den drei Jahren nach "Fly", die die drei Damen unter anderem mit langwierigen Rechtsstreitigkeiten mit ihrem Label verbrachten, wurde "Pop" für viele Country-Fans (und noch wichtiger: für die Country-Radio-Stationen in den USA) zum Schimpfwort und damit der Arena-füllende Mainstream-Country-Sound der drei Chicks aus Texas zu einer potentiellen Sackgasse. Mit diesem Album allerdings gelingt es den Mädels und ihrem Produzenten Lloyd Maines - der nicht nur eine texanische Musikerlegende, sondern praktischerweise auch noch der Daddy von Sängerin Natalie ist -, ihre puristischen Country-Wurzeln hervorzukehren und so einen angenehm heimeligen Sound zu schaffen, der offensichtlich ihre alten Fans ebenso anspricht wie Anhänger von Roots-Projekten wie dem "Brother Where Art Thou?"-Soundtrack. Die Chicks können es sich sogar leisten, Steve Nicks' "Landslide" zu covern, ohne Gefahr zu laufen, wieder ins alte Fahrwasser abzudriften. Dass das neue Album ein Erfolg auf der ganzen Linie ist, wird eigentlich schon beim Opener "Long Time Gone" klar, in dessen Text die drei Damen schelmisch versteckt Größen wie Merle Haggard, Hank Williams oder Johnny Cash Tribut zollen und sich dabei auch musikalisch auf ähnlich klassisches Terrain begeben, ohne angestaubt zu klingen. Und dass die drei auch einen Sinn fürs Familiäre haben (schließlich sind Geigerin Martie und Banjo-Spielerin Emily Schwestern), beweist nicht nur der Albumtitel, sondern auch, dass mit der wunderschönen Ballade "Travelin' Soldier" auch ein Stück von Emilys Schwager (und Kelly Willis' Ehemann) Bruce Robison den Weg auf dieses Album gefunden hat, das so ausgezeichnet ist, dass die Tatsache, dass hier Emmylou Harris einige Backing Vocals beisteuert, nur am Rande Erwähnung finden muss. "Home" stellt unter Beweis, dass Countrymusik im neuen Jahrtausend keine großen Gesten braucht, um zeitlos schön, aber dennoch progressiv zu sein. Und deshalb ist die Platte schon jetzt ein Klassiker!


-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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