Energie, Energie! Passend zu den in Österreich gerade vorherrschenden (schweißtreibend) heißen Sommernächten bringen die Tirol-stämmigen Shyne 11 - hierzulande schon länger keine Unbekannten mehr - ihre neue Platte "Not The Whole Truth" auf den Markt. Indie-Rock mit ordentlich Drive ist wirklich das einzige, was jetzt abends noch wach halten kann, und hier kommt er uns in Form von 15 Songs kraftvoll entgegengeschleudert - dem Himmel sei Dank!
Die Band, deren Name sich aus den Worten "shy" (wegen der Introvertiertheit der Musiker) und "shine" (wegen der sich beim Musikmachen in Extravertiertheit umwandelnden Introvertiertheit) zusammensetzt, scheint nach mehreren Umstrukturierungen nun endlich wieder komplett und auch für den Rest des Jahres 2003 voll einsatzfähig. Christian Kolar (voc/guit), Markus Niedermoser (guit), Wolfgang Hautz (bass) und Andi Ackermann (drums) machen sich also auf die oftmals melancholische, mehrstimmige und hintergrundchörige Suche nach Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens. Viel Liebe inklusive, versteht sich.
Die eindeutig wohltemperiertesten Stücke sind "Meeting Point", "Frog" und das durch den schon vor Hören des Albums erspähten Satz "all songs written by shyne 11 except song no. 8, written by Martin L. Gore" kritisch erwartete, aber formidabel rockig (wenngleich auch nicht wirklich aus dem Rahmen fallend auffällig) adaptierte "It's No Good". Mal kucken, für wen Shyne 11 dann wohl als nächstes - Tito & Tarantula, The Melvins, Schweisser, Kung Fu und die Natural Born Hippies wären ja schon abgehakt - Konzerte eröffnen werden. Wenn sie das jetzt überhaupt noch nötig haben.