Die Buzzcocks waren immer diejenige des ursprünglichen Ur-Punk-Triumvirats (The Clash, The Sex Pistols) die am wenigsten auf die Karte des Dilettantismus setzten. Insofern wundert es dann wenig, dass diese neue Scheibe - obwohl sie zugegebenermaßen auch ca. 1978 hätte erscheinen können - diese Tradition brav fortsetzt und vor allen Dingen den griffigen Pop-Song ins Zentrum stellt. Daneben gibt es - trotz der mittlerweile vergangenen 25 Jahre - genau das, was wir an den Buzzcocks immer schon geliebt haben: Ein grandioser - zugleich zeitloser wie klassischer - Power-Pop-Song nach dem anderen. Jubilierende Gitarren, brüllende Bässe, polternde Drums, Pete Shelleys sirenenhaftes Organ und Steve Diggles eher sonore Kommentare dazu. Das Erstaunliche an dieser Scheibe ist eigentlich nur, dass sie funktioniert und dabei nicht eine Sekunde langweilig, sentimental, verklärt oder gar nostalgisch wirkt. Gehen den Jungs die Ideen denn nie aus? Seltsam, dass sich Shelley und (ur-Buzzcock) DeVoto neulich mit Buzzkunst offensichtlich so schwer taten. Also: Wer darauf schwört, dass das Land mehr Punk brauche, der sollte sich zunächst mal mit diesem wahren Ding beschäftigen, bevor er sich den zwar lauten aber im Vergleich anämischen Epigonen der Jetztzeit auseinandersetzt.