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Extol - Synergy

Extol - Synergy
Century Media Records
Format: CD

Ein meisterliches Potpourri unterschiedlichster Stilarten springt uns hier an, basierend auf einem Gerüst aus komplexer, progressiver Intrumentierung und thrashigen Vocals. Das norwegische Quintett um die Gebrüder Espevoll, das schon mit zwei Langeisen und zwei Mini-CDs aufhorchen ließ, sattelt mit dem aktuellen Werk noch mal kräftig drauf, wie das witzige Cover schon erahnen lässt. Titel und Konzept beschreiben den Synergieeffekt, der sich ergibt, wenn an der musikalischen Gestaltung alle Bandmitglieder gleichsam beteiligt sind - und das gelingt Extol auf beeindruckende Weise.

Obwohl Saitensoli nur selten sind (Gastklampfer Tore Moren setzt zwei Stücken ein melodisches Häubchen zum Dahinschmelzen auf), ist "Synergy" betont girarrenlastig. Die beiden vertrackten, synchron oder leicht versetzt verlaufenden Rhythmuslinien sind zusammen mit den ebenfalls synchronen Doppelvocals bestimmend, ohne beispielsweise die erfrischend abwechslungsreichen Drums in den Hintergrund zu drängen. Unterm Kopfhörer genossen malen die Rhythmusgitarren einen dreidimensionalen, sich ständig verändernden Rahmen um die Musik, der den Hörer nicht mehr loslässt. Neben Härte, Tempo, Melodie und Komplexität schleichen sich aber auch ganz andere Einflüsse ein: Hier und da ein schöner, getragener Chorus oder fremdartige Harmonien von Gastsängerin Maria Solheim, die sonst eher in poppigen Welten zu Hause ist. Bei "Confession Of Inadequacy" meint man sich stellenweise bei alten Yes oder Gentle Giant wiederzufinden, und mit "Aperture" wird ein Unplugged-Track mitgeliefert, den man seinem Säugling bedenkenlos als Schlaflied servieren und dabei selbst ins Träumen kommen kann (danach aber bloß rechtzeitig abschalten, sonst ist es mit der Nachtruhe vorbei). Bei aller Power kommt der Thrashgesang so phantasievoll daher, dass auch eher melodisch veranlagte Gemüter nicht abgeschreckt werden.

Verglichen mit dem auch schon beachtlichen Vorgängeralbum "Undeceived" machen Extol hier noch einen deutlichen Schritt nach vorne und liefern ein blitzsauber produziertes, anspruchsvolles Album ab, das man, um sich der Worte des Privatfernsehens zu bedienen, als echtes Mai-Light bezeichnen kann. Suchtgefahr! Schade nur, dass neben der US-Tour bislang noch keine europäischen Tourdaten fest stehen.



-Stephan Kunze-



 
 
 

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