Ein Kampf im Tae Kwon-Do dauert maximal um die 15 bis 16 Minuten - mehr Zeit brauchen auch The More I See nicht, um einen aufzumischen. Nur dass nach dieser Tracht Prügel beide Seiten gewonnen haben: Die Band einen neuen (wiewohl ramponierten) Interessenten oder gar Fan, der Hörer ein paar nicht ganz alltägliche Eindrücke.
The More I See wurden in England von Gizz Butt gegründet, dem Prodigy-Gitarrero, der mit diesen zu "Fat of The Land"-Zeiten die halbe Welt bereiste. Gizzens zweites Projekt, Janus Stark, hat er u.a. im Jahr 2000 als Support für die Toten Hosen hierorts vorgeführt. Erfreulicherweise ist aber "Don't Look Now" dennoch praktisch NuMetal-frei. Was auf dieser EP geboten wird, lässt sich am ehesten als rotzige Rockmusik bezeichnen, die von mit krimineller Energie gespielten Gitarren und wunderbarem mehrstimmigen Gesang geprägt ist. "Born Freaks" z.B. hat mehr mit Shlong Hellride und Zen Guerilla zu tun, als mit Prodigy - schön. "Suck Session" zieht zugegeben mal etwas die Kopfsocke über, versöhnt aber schnell mit Gizzens und Gavin Kings Gitarrenarbeit.
Am phantastischen Sound der EP ist übrigens Produzent Andy Sneap schuld (u.a. Machine Head). Auf die Bühne losgelassen sollen die Jungs endgültig eine Macht sein, zu überprüfen bei Livedates Anfang Juni. The more you know...