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Walkabouts - Slow Days With Nina

Walkabouts - Slow Days With Nina
Shingle Street/Cargo
Format: CDEP

Es wird schon seinen Grund haben, dass diese Interims-Scheibe nicht auf dem heimischen Glitterhouse Label erscheint! Es handelt sich hierbei nämlich um ein Experiment, das sich weiter aus dem Fenster lehnt (und beinahe herausfällt) als alles, was Chris Eckman und Co. unter dem Band-Moniker bislang herausgebracht haben. Diese Scheibe ist eine Art Reflektion darüber, was in den Köpfen der Musikanten vorgeht, wenn sie sich Stücke der kürzlich verstorbenen Nina Simone anhören. Es sind also keine Cover-Versionen im herkömmlichen Sinn - denn außer den Texten kann man keinerlei direkte Verbindung zu der großen Jazz-Chanteuse herstellen. In den Linernotes schreibt Chris, dass diese EP als eine Art Meditationsübung zu verstehen ist. Es geht also eher um Atmosphäre und Textur als um die Songs als solche. Das ist ein Problem, denn die Walkabouts sind - bei aller Verehrung, die man ihnen als Band entgegenbringen sollte - nicht besonders gut, wenn es um Atmosphäre und Textur geht. Was bleibt ist meist spröde Sparsamkeit. Und so bleiben dann spärlich arrangierte Gerüste übrig, in denen die Stimmen von Chris und Carla in räumlich unangenehm intimer Nähe, aber atmosphärisch ziemlich distanziert herumgeistern. Das, was an rhythmischen Impulsen vorhanden ist, ist sehr ungewöhnlich und nicht immer passend gewählt. Meist jedoch verharren die Tracks in schmirgelndem Stillstand. Wirklich gerne hätte man diese Stücke in einem subtilen elektronischen Kontext - vielleicht mit meditativen Trip-Hop-Beats gehört. So aber ist dieses Werk eher als gescheitertes Experiment zu werten, das zudem auch noch ziemlich schwierig zu konsumieren ist. Bei aller Nörgelei muss aber doch auch der überraschend wandlungsfähige Gesang von Carla Torgerson gelobt werden, der sich doch weit von dem entfernt, was sie bei den Walkabouts für gewöhnlich so zum Besten gibt. Wenn das ein Hinweis darauf ist, was die Gute auf ihrem längst mal fälligen Solo-Album zustande bringen könnte, dann dürfen wir hier noch einiges erwarten.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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