Musik muss nicht immer brachial und gewaltig sein und ein gutes Arrangement besteht nicht aus ausdehnten Instrumenteneinsätzen. Warum sich nicht auf die Grundlagen beschränken und mit gegebenen Mitteln das Beste herauszaubern?!? Ganz in diesem Sinne handelt die amerikanische Band The Glands, die mit ihrem selbstbetitelten Album eine Scheibe ohne viel Prunk und Aufsehen herausbringen. Die Band, die sich bereits Mitte der Neunziger zusammenfand und im Laufe der Jahre einen Besetzungwechsel hinter sich hatte, schafft 14 Songs, die mal locker flockig wie bei "Swim", mal melancholisch anmutend bei "Mayflower" in den Gehörgang dringen. Das Ganze unter dem immer aktuellen Deckmantel des Lo-Fi-Pop, den auch schon Lou Barlow oder Guided By Voices zum Besten brachten. Und immer mittendrin zieht sich die weinerliche Stimme des Sängers Ross Shapiro wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Für alle, die immer auf einem Album einen Anspieltipp brauchen, lässt sich das verträumt, mimimalistische "Ground", das irgendwie schwebend und losgelöst klingt, nennen. The Gland haben ein schönes Album herausgebracht, zwar mit Ecken und Kanten, die aber am Gesamtwerk nicht viel zu rütteln haben.