Das Info redet von Brittas "Beitrag zur neuen Sachlichkeit". Das fasst die CD schon ganz gut zusammen, auch wenn es der Titel nicht vermuten lässt. Stürmerisch ist das Album nicht geworden, schon gar nicht euphorisch. Sachlich eben. Der Titel wirkt ja auch nur mit dem dazugehörigen Understatement. Ebenso das Coverfoto: Da loungen Britta im Ambiente eines Hoteleingangsbereich, der schon bessere Tage gesehen hat und passen sich optisch ein. Wer lacht verliert. Die Pose ist so gekünstelt, das sie schon Aussage ist: Wer will es mit uns aufnehmen! Keiner? Na, auch egal. Denn so hart wie sie da tun, sind sie in ihren Liedern gar nicht immer. Christiane Rösinger bleibt ihrer Rolle als Chronistin eines Singledaseins, das Paar sein will, aber froh ist, dass es nicht klappt, treu. "Mit eurer Liebe bin ich fertig, mich kriegt ihr nicht mehr dran" singt sie in "L****". Und auch alle anderen Songs handeln von den versiebten Liebschaften, vom zurückgewiesen sein. Rösinger weiß das, wie immer, mit den richtigen Details aus unseren Leben zu belegen. Vom Sound her sind Britta knochenhart, auf das Nötigste reduziert. Die Gitarre und der Bass schrammeln so proberaumrau wie Anfang der Neunziger, und wenn Keyboard, dann Lo-Fi. Irgendwie auf der Höhe der Zeit, aber ohne Vision. Wobei das ja schon wieder Zeitgeist wäre... Im Lassies / Britta Kosmos ordnet sich das Werk mittig ein. Im deutschsprachigen Indie-Spiel jedoch souverän wie ein Pflichtsieg.