Nach neun Jahren, vier Alben, ein paar EPs und einer Europa-Tour im Vorprogramm von Pearl Jam löst sich mit The Dismemberment Plan eine der besten und unterschätztesten amerikanischen Indie-Rockbands auf. Als Abgesang auf sich selbst haben sich die vier aus Washington, DC, etwas Besonderes einfallen lassen: Über die Homepage der Band standen alle Songs ihres Back-Katalogs zum Download bereit, um Fans, Musikern und Freunden die Gelegenheit zu bieten, die Stücke zu remixen und an die Band zurückzuschicken. Was den Jungs um Travis Morrsion gefiele, würde sodann auf ein Album gebannt. Genau das ist jetzt mit der Veröffentlichung von "A People's History Of The Dismemberment Plan" geschehen. Darauf finden sich zwölf rückgemischte, von innen nach außen gekrempelte Songs, allesamt herrlich verquer, eckig und mit der Dismemberment Plan-typischen manischen Unterströmung. Angesichts dessen könnte die Traurigkeit über die Auflösung der Band, die Meisterwerke wie "Emergency & I" oder das letzte "richtige" Album "Change" erschuf und damit dem Wort "independent" in stilistischer Hinsicht neues Leben einhauchten, fast vergehen. Fast. Hoffentlich wird man sie vermissen.