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Christiansen - Stylish Nihilists Revelation/Cargo
Format: CD
Das Bandinfo preist Christiansen vollmundig als "next big thing!" und "indie rock sensation" an. Nu mal langsam, denkt sich da der nüchterne Hörer. Von einem solchen Status sind Christiansen aus Louisville, KY, noch einige Alben und rote Ampeln auf dem Rock'n'Roll-Highway entfernt, auch wenn ihre Debüt-Scheibe "Stylish Nihilists" durchaus Qualitäten besitzt. Geradlinigkeit scheint der vierköpfigen Combo ein Fremdwort, Christiansen ergehen sich auf ihrer Platte in ewigem Frickeltum und melodiefeindlicher Experimentierfreudigkeit. Ihr eklektischer Sound ist eine Schnittmenge aus den Eckpfeilern Indie-Rock, NuJazz und versprengte HipHop-Tunes. Stolz sind Christiansen außerdem darauf, dass Daryl Palumbo von Glassjaw einige Gastgesänge auf ihrem Erstling "Stylish Nihilists" beigesteuert hat. Christiansen schmiegen sich dreist an Hirn und Herz. Der Sänger des Quartetts sticht mit seinem Organ in besonderem Maße hervor. Man wird einfach den Eindruck nicht los, dass Sänger Brandon vehement versucht, die Vocals von Jack White (The White Stripes) zu kopieren. Die Ähnlichkeit ist schier verblüffend. Etwas mehr Eigenständigkeit bezüglich des Gesangs würde Christiansen daher nicht schlecht zu Gesicht stehen. Denn dann könnte sich der fetzige Plattentitel "Stylish Nihilists" vielleicht auch bewahrheiten, wenn Christiansen als große Verneiner traditioneller Rock-Konventionen und als bahnbrechende Indie-Erneuerer gelten möchten.
-Christian Hoffmann-
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