Instrumentalmusik erlebt ja gerade einen richtigen kleinen Boom. Die Samen von Ostzonensuppen- würfelmachenkrebs gehen vollauf. Sie haben Mitte der Neunziger angefangen, Indiemusik ohne Worte zu kreieren. Jetzt stellt sich die Band Erdbeertörtchen in diese Tradition. Vom Titel her klingt das zwar sehr tuffig, aber so süß geht es in diesem "Wald", wie sich das Album nennt, gar nicht zu. Es weht jedoch auch kein Sturm durch diese Äste. Auf die klassische Bandbesetzung setzen sich ab und an Bratsche, Tenorhorn oder Vibrafon, variieren die Fauna dieses Waldes, entdecken aber keine dunklen Ecken. Alles bleibt hell. Der Wald hat viele Lichtungen, das Sonnenlicht bricht sich durch die Wipfel der Bäume und zaubert Idylle. Mehr Metaphern muss man dem Naturlexikon gar nicht abluchsen. Ein schönes, schwebendes Werk, das den Hörer jedoch nicht abheben lässt.