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Tonträger-Review
 
Delta Goodrem - Innocent Eyes

Delta Goodrem - Innocent Eyes
Sony Music
Format: CD

Alle Freunde der härteren Gangart mögen hier mal bitte weglesen! Nach Kylie Minogue, Natalie Imbruglia und Holly Valance ist Delta Goodrem nun bereits der vierte Exportschlager aus dem Land "unten unter", der u.a. der TV-Soap "Neighbours" entsprungen ist. Delta ist dabei so etwas wie der personifizierte Pop-Traum. Das Wunderkind wurde bereits im Alter von 15 Jahren vom Sony Chef Mottola persönlich unter die Fittiche genommen und bis zur Veröffentlichung des Debüt-Albums sorgsam gehegt. Dieses schoss dann in Australien unmittelbar nach der Veröffentlichung an die Spitze der Charts und auch in England zählte die Scheibe zu den Hits des Jahres. Dann kam der tragische Dämpfer: Kurz bevor es auch in den USA losgehen sollte, wurde bei der nunmehr 19-Jährigen eine seltene Form von Blutkrebs diagnostiziert, an dem sie momentan herumkuriert. Dennoch entschloss man sich, das Album nun auch bei uns zu veröffentlichen. Geboten wird hier perfekt inszenierten Mainstream-Pop, wie er in dieser Art kaum besser zu machen ist. Deltas Songs sind hierbei zwar alles andere als maskulin ausgeprägt und definitiv eher für den Teenie Markt geeignet - so richtig schlecht finden kann man ihre Elaborate indes ruhigen Gewissens nicht. Was die "Anti-Britney" nämlich von ihren (amerikanischen) Mitbewerberinnen unterscheidet, ist der Umstand, dass sie ihre Stücke (mit ein wenig Unterstützung von Profis wie z.B. Ex-Take-That Gary Barlow) selbst schreibt, auf souveräne Weise Piano spielt und vor allen Dingen mit einer erfreulich unaffektierten Aufrichtigkeit und Begeisterung singt, die weit über die seelenlose Perfektion und Stimmakrobatik hinausgeht, die man von solchen Produktionen gewohnt ist. Ihr Stimmumfang und das natürliche Vibrato sind dabei noch weniger beeindruckend als etwa die Art, in der sie mit Gusto die Worte zerkaut und ausspuckt und gleichzeitig in der Lage ist, selbst gegen allzu flauschige Arrangements oder aber mitlaufende Gitarrenlinien mühelos bestehen zu können. Deltas Einflüsse reichen dabei erkennbar von Carole King über Tori Amos bis hin zu etwa Alanis Morissette. Zwar mag die Sache inhaltlich noch ein wenig naiv daherkommen - was daran liegt, dass hier autobiographisches Material auf eine vollkommen unzynische Weise verarbeitet wird; was indes die Form angeht, hat Delta Goodrem bereits ein Level erreicht, auf dem sie sich bedenkenlos mit den Größten des Fachs messen kann. Und noch etwas: Die Aufgabe eines guten Pop-Songs ist ja unter anderem die, dass der Hörer für drei Minuten die "Pfeile und Schleudern des wütenden Geschicks" vergessen kann - und hier bietet Delta Goodrem Eskapismus pur.


-Ullrich Maurer-



 
 
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