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Tonträger-Review
 
Deerhoof - Milk Man

Deerhoof - Milk Man
Kill Rock Stars/Rough Trade
Format: CD

Böswillig ausgedrückt könnte man diese Scheibe mit "Extreme-Post-Krautrocking" umschreiben. Vielleicht muss man Deerhoof ja wirklich mal live erlebt haben, um das musikalische Wirrwarr, das zum Teil eher aus Geräuschen denn aus gewohnten Soundstrukturen besteht, so richtig verstehen zu können. Matsuzaki Satomis Falsettgesang ist - obwohl so etwas natürlich ziemlich extrem ist - der Einstiegspunkt, über den man überhaupt Zugang zum Klanguniversum des Quartetts findet, da dieses das einzige Element ist, das alles zusammenhält (was bei Instrumentals natürlich nicht wirklich weiterhilft). Ansonsten geht: Anything goes - es darf bloß nichts sein, was sich an normalen Hörgewohnheiten orientiert. Oft wirken die kunterbunt zusammengewürfelten Versatzstücke aus Elektronik, Post- und Krautrock in ihrer entwaffnenden Naivität wie eine - zugegeben sparsam arrangierte - Kinderzimmersymphonie. Dies liegt nicht zuletzt im bewusst als Stilmittel eingesetzten Pidgeon-English (und in einem Fall auch Pidgeon-Spanisch), den munter drauflos stolpernden Rhythmen und den blubbernden Beeps und Clonx. Das Ganze ist moderner Dadaismus pur, der dem Hörer keine Hilfe bietet: Deerhoof muss sich jeder so zusammenbauen, wie er es für richtig hält - was Geduld und Toleranz voraussetzt. Immerhin kann man diese Scheibe guten Gewissens ungestraft als intellektuelles Kunst-Produkt bezeichnen. Und Kunst muss man ja nicht immer verstehen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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