Devendra Banhart ist der neue König des schnürsenkeligen Folkwahnsinns - und gleichzeitig dessen Vollstreckungsorgan: Mit 57 Songs im Gepäck (von denen indes zum Glück nur 16 auf dieser CD landeten) verschanzte er sich in einem Haus in Georgia und haute das Material zu dieser (und einer kommenden zweiten) CD in einer Mammut Session über 10 Tage raus. So klingt das alles auch: Wie aus einem Guss. Quasi ohne musikalisches Punkt und Komma stolpert Banhart durch sein wunderlich-sprödes Oeuvre, das zuweilen feinsinniges Song-Gespinst gebiert - andererseits aber auch in infantilem Dadaismus mündet. Zumeist ist nur der Meister mit seiner Gitarre zu hören. Und diese klingt wie jene, die Nick Drake zu spielen pflegte - nur wesentlich reduzierter und weniger virtuos. Dazu singt Banhart mit durchdringender, fast nöliger Stimme aber unbestreitbarer Inbrunst und voller Sendungsbewusstsein (Worüber, das weiß wohl nur er). Dazu gibt's ab und an recht eigenartig arrangierte Streichersätze und hier und da mal eine sehr analoge und preiswert klingende Band. Was genau es ist, lässt sich nicht sagen, aber Banhart hat zweifelsohne jenen X-Faktor, der zum Hinhören zwingt. Lässt man sich nämlich auf Banharts Wunderwelten ein, dann wird man sehr schnell mitgerissen von einer irgendwie magischen Stimmung, die sich trotz zum Teil sehr reduzierter musikalischer Ideen wie ein goldener Faden durch das Wirken dieses modernen Low-Fi Hippies zieht. Devendra Banhart lässt dem musikalische Kind im Manne ungezügelten Freilauf und den Hörer mit ungläubigem Staunen zurück.