Irgendwie braucht es ja schräge Kapellen wie Oranger. Die Band, die hierzulande vielleicht noch am bekanntesten für ihre Tour mit dem seligen Elliott Smith sein dürfte, legt mit "Shutdown The Sun" eher so etwas wie eine Sammlung von Oddities als eine planmäßig runtergerissene CD vor. Über einen längeren Zeitraum entstanden die Tracks in einer Phase, in der die Band eher unkonzentriert herumfuhrwerkte: Die verschiedenen Mitglieder arbeiteten alle auch an diversen Projekten und es wurde viel getourt und herumgereist. Deswegen klingt das alles auch ein wenig uneinheitlich und zerrissen. Dennoch liefern Oranger immer noch überdurchschnittlich intelligenten Power-Pop ab - und zwar von der Art, die sich durchaus mit eben Elliott Smith oder den Posies messen lässt: Unstet, schräg, laut (oder leise), mit und ohne Rock sowie Folk plus Pop. Irgendwie, so kommt man gegen Ende zum Schluss, sind Oranger in diesem erratischen, spinnerten, Over-the-Top Zustand sogar noch ein wenig interessanter denn etwa als normale, gutgeölte Kompakt-Kombo. Denn sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?