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Ray Wilson - The Next Best Thing

Ray Wilson - The Next Best Thing
InsideOut/SPV
Format: CD

Das dritte Full-Length-Album unter eigenem Namen des ehemaligen Stiltskin- und Genesis-Sängers - aller guten Dinge sind... oder eher das verflixte dritte Mal? Something inbetween, really...: Der Titelsong "The Next Best Thing" hebt - zunächst irritierenderweise - mit einem Potpourri aus Redenschnipseln von Bush, Kennedy und Nixon an, zu dem Wilsons weiterhin enorm sexy und rauchig klingendes Organ ein recht gleichförmiges "These Are The Changes"-Mantra intoniert, bis schließlich die einigermaßen verhasste Stimme des vormaligen Schmierenkomödianten, Governeur von Kalifornien und dann "mächtigsten Mannes der Welt", Ronald Reagan, sich über die Berliner Mauer ergeht. Natürlich auch auf den 11. September 2001 zielend, stellt der schottische Barde hier die Frage nach den wahren Hintergründen und wahren Gewinnlern von Kriegen.

Track 2 bietet eine fast punkig hingerotzte Fassung des - auf Wilson-Konzerten immer wieder verlangten Stiltskin-Hits "Inside", mit dem Wilsons "erste" Karriere begann. Mit an R.E.M. der mittleren Phase erinnernder Akustikgitarre bringt "How High" noch am ehesten an das brillante Vorwerk "Change" gemahnende Stimmungen auf; Etwas beatlesker Gesang à la Lennon / Michael Penn verfeinert den von Colin Steels Trompete aufgepeitschten Rocker "The Fool In Me"; einen Ruhepol bietet das von Piano und Strings dominierte "Adolescent Breakdown"; sparsame E-Piano-Tupfer zeichnen "The Actor" aus, das Rays steilen Aufstieg bis zum Genesis-Sänger und abrupten Rauswurf thematisiert; "Pumpkinhead" ist ein rüder Stampfer, mit dem der Künstler die auf den langen Tourneen mit Band (statt wie vorher Akustik-Sets) wiederentdeckte Liebe zur elektrischen Gitarre auslebt.

Wieder entdecktes Rock'n Roller-Feeling in allen Ehren, etwas schade bleibt, dass diesmal außer vielleicht den Piano-lastigen Balladen "Sometimes" und dem abermals von Backing Vocals der aktuell nicht mehr zur Band gehörenden Ausnahmesängerin Amanda Lyons herausgehobenen "Ever The Reason" keine melodischen Großtaten wie etwa "Believe" von 2003 dabei sind, zu denen Ray Wilson ja grundsätzlich wie kaum ein anderer im Singer / Songwriter-Beritt fähig ist. Dennoch abermals ein enorm hörenswertes Album eines sympathischerweise immer noch sich selbst immer wieder neu entdeckenden und sich in Frage stellenden Künstlers.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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