Album Nummer vier in der inzwischen zehnjährigen Karriere von Maxi Jazz, Sister Bliss und Rollo Armstrong, besser bekannt als Faithless. Einfach gemacht haben sie es ihren Fans sicherlich nie, und auch "No Roots" ist kein leichtes Stück Entertainment. Maxi Jazz hat schließlich ein großes Mitteilungsbedürfnis, und auf dem neuen Album hat er sich mit der Liebe und dem allgemeinen (schlechten) Zustand der Welt beschäftigt. So wurden denn die Songtexte auch nicht wie sonst üblich im Booklet Song für Song abgedruckt, sondern eher als Dialog zwischen den beteiligten SängerInnen - neben Maxi hat wiederum Dido einen Gast-Auftritt, Nina Simone wurde reingesamplet, und getreu der bisherigen Veröffentlichungen haben sich Faithless auch diesmal einen Gast-Sänger eingeladen: LSK, englischer Reggae- / HipHop-Newcomer. Er durfte den Gesang bei einigen Tracks übernehmen, was für zusätzliche Abwechslung sorgt, denn ansonsten sind die Songs so ziemlich alle im gleichen Notenschema gehalten, beinhalten die für Faithless typischen elektronischen Landschaften und Grooves, weisen aber auch natürlich ein großes Maß an Melodie auf. Dieses Album ist sicherlich eine Herausforderung, es ist kein einfaches Stück Musik und soll laut Maxi Jazz zum Nachdenken anregen. Nachdenken über Verse wie "Born to fly but we stay grounded and I don't know why"? Dass die Menschheit also eigentlich fliegen sollte, bleibt stark anzuzweifeln. Zuviel Philosophie in den Texten kann auch schonmal das Gegenteil der eigentlichen Absicht erzielen. Auch die Tatsache, dass in den Liner-Notes von Rollo Armstrong ein mögliches Ende der Band enthalten ist, trägt wenig zum Verständnis bei. Trotz dieser kleinen Schwächen wird sich das Album sicherlich zigfach verkaufen, es wird aber voraussichtlich wenig Einfluss auf den elektronischen Dance-Sektor haben.