Es muss schon ein besonderer Druck sein, wenn man um seine eigene musikalische Vergangenheit weiß und sich dann mit anderen Herrschaften zusammentut, die eine ähnliche Geschichte vorzuweisen haben. Die Rede ist von einer weiteren Ausgabe der so genannten Supergroups. Klar, vom Line-Up deutet alles, aber auch alles, auf eine Supergroup hin: Ex-Guns n' Roses-Mitglieder Slash, Duff McKagan und Matt Sorum, als Sänger fungiert Scott Weiland, der ehemalige Stone Temple Pilots-Shouter. Achja, und ein Typ namens Dave Kushner, der als zweiter Gitarrist mitspielt. Soweit die Fakten auf dem Papier. Von dieser Zusammenstellung ausgehend darf man erwarten: Sex, Drugs & Rock N Roll. Bekommt man auch teilweise, aber eben auch nur teilweise. Sexy ist manchmal der Gesang von Scott Weiland, drogengeschwängert scheint manchmal die Stimmung, und Rock N Roll - das ist doch mal selbstverständlich. Doch es tritt nicht so Arsch, wie man sich es vielleicht erträumt hatte. Vor allem schwächeln Velvet Revolver, wenn sie das Tempo zurücknehmen. Wenn sie hingegen Gas geben, funktioniert die Band hervorragend - McKagans Bass pumpt, Sorums Drums kicken wie Tier, Slashs Riffs (und Kushners, aber natürlich nur als Ergänzungsspieler) füllen die Stadien dieser Welt und Weilands Gesang passt. Doch manchmal braucht es einfach eines von Slashs Gitarren-Solos, und davon bekommt man auf "Contraband" einfach zu wenig. Hätte man eine Statisten-Truppe mit dieser Platte auf die Medienwelt losgelassen, wären wahrscheinlich alle drauf reingefallen und Velvet Revolver wäre die nächste große Rock-Hoffnung. Doch in der Realität ist dies "nur" die GnR/STP-Schnittmenge, die man erwartet hatte. Mehr leider nicht.