Das schwarzmetallische Sixpack aus dem tiefbayerischen Bad Tölz - auf so "böse" Namen wie Daimon, Warlok, Tsorrn oder Aratron hörend - hat nach zwei vielversprechenden Promo-CDs nun mit "...The Era Of Light To End" ein überzeugendes Debüt-Album gelandet. Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als "Black Melodic Art", das Gebotene erinnert teilweise etwas an Dimmu Borgir, Emperor oder Cradle Of Filth. Und doch ist es völlig anders. Profane Existence haben ihre eigene musikalisch-kreative Nische gefunden.
Die Songs sind stimmig, abwechslungsreich komponiert und arrangiert. Trotz sehr melodischer, teilweise geradezu verträumter Parts verleugnet das Album nie die düster-faszinierende Grundstimmung der Finsternis und Eiseskälte. Knüppelharte Passagen wechseln sich mit eingängigen Bridges ab. Auch das sehr variantenreiche Gitarrenspiel, das sich in entfesselte Powerattacken und wunderbar melodische Sequenzen aufteilt, fällt äußerst positiv auf. Umrahmt von dominanten Keyboard-Kaskaden und kraftvollem, solidem Drum-Work, schwankt auch der Zuhörer immer wieder zwischen Hass, Verzweiflung und Bewunderung.
Einzig der Gesang erscheint manchmal etwas eintönig. Ein paar Sanges-Varianten mehr würden dem ansonsten sehr beeindruckenden Tonträger gut tun. Mutigen sei aber ein Abstecher in diese dunkle Welt dringend empfohlen. Das Werk ist für faire 11,50 über die Band-Website erhältlich und auch zuvor anhörbar. Anspieltipps: "Into Everlasting Night", der durch Double-Bass-Sequenzen bestechende, krachende Opener und Fall die düster-romantischen Ausnahmesongs "Dragonlord" und "Embrace Of Death".