Interessanter als die Musik selbst ist ihre Entstehungsgeschichte: Über das Internet tauschten Andrew Wedman und Paul Shrimpton - der eine in Barcelona, der andere in Toronto beheimatet - ihre musikalischen Ideen aus, die zu diesem den Atlantik überbrückenden Album führten. Von der Klassik kommend und mit Techno als (un-) heimlicher Liebe hat sich das Duo auf diesem ersten Album-Release verschwommenen Soundlandschaften verschrieben, für das die zwei eine ganze Reihe "echter" Klänge und Instrumente als Samples durch den Computer jagten, um daraus letzten Endes möglichst ebenso originelle wie originäre Klänge zu formen. Klingt nach einer schlimmen Kopfgeburt, die es streckenweise auch ist. Anders als viele andere Acts, die sich aufs Experimentieren verlegt haben, nerven Tinkertoy ihr Publikum zwar nicht, schaffen es aber über weite Strecken leider auch nicht, die Aufmerksamkeit des Hörers zu fesseln. Für technikverliebte Schlafzimmer-Produzenten und solche, die es werden wollen, vermutlich eine Offenbarung, für Normalsterbliche unter dem Strich etwas (zu) ziellos.