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Riverside - Out Of Myself

Riverside - Out Of Myself
Laser's Edge/Alive
Format: CD

Das zu krassem Unrecht bei uns noch weniger bekannte Quartett hat Anfang Oktober den zweiten Festivaltag des diesjährigen ProgPower Europe-Festivals geradezu verzaubert. Dieselbe staunende Freude wird auch manchen Hörer von "Out Of Myself", dem Debüt der Polen, ereilen, denn hier wird nichts weniger als ein perfekter Mix aus (frühen) Pink Floyd, Porcupine Tree, (späten) Anathema, Antimatter, der Gitarrenarbeit von Andy Latimer für Camel sowie den von Gothic Growls zu schmachtender Traurigkeit geläuterten Opeth geboten. Das klingt nicht besonders originell, ist es auch nicht, und will es oft auch wohl gar nicht sein, wie die augenzwinkernde Beschäftigung der Band mit dem gegen sie nach Veröffentlichung ihres Demos geäußerten Plagiatsvorwurf auf "The Same River" verrät.

Das Titelstück und "Loose Heart" hingegen rücken schon fast beängstigend schön an die besten Zeiten der Cavanagh-Brüder heran. Das akustische "I Believe" stünde auch Autumnblaze gut zu Gesicht. Das zweiteilige Instrumental "Reality Dream" hingegen hebt das Tempo zeitweilig und somit auch den Progmetal-Anteil der ansonsten durchgängig sehr getragenen Scheibe an.

Stilprägend sind die komplexen Bass-Schemata von Mariusz Duda, der wie ein zweiter Jack Bruce beeindruckenderweise auch live tonal und rhythmisch völlig abweichende Gesangslinien darüber bringt. Seine klare, aber stets von unsagbarer Trauer umflorte Stimme macht viel vom Zauber Riversides aus. Gitarrist Piotr Grudziñski bringt mit weich singender Leadgitarre besagte symphonische Camel-Note ins Spiel (vgl. das Intro zu "The Curtain Falls"!). Schlagzeuger Piotr Kozieradzki sieht zwar aus, wie soeben einem Schlachthof entsprungen, hat sich aber erkennbar am Jazz geschult und trägt viel dazu bei, dass Riversides Anverwandlung der Musik ihrer Helden selbst unverwechselbar gerät. Keyboarder Jacek Melnicki schließlich breit nicht wie so oft von seinen Tastenkollegen erlebt alles zu, sondern lässt Lücken, setzt sparsame Piano-Akzente und seltene und dann songdienliche Soloparts. Mit dieser Musik kann der Herbst jetzt kommen.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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