So richtig leicht hat es der grummelige Meister seinen Fans ja noch nie machen wollen. Das letzte Album war eine reichhaltig arrangierte Jazzscheibe mit einigen der harmonischsten Songs, die Costello bislang überhaupt hinzauberte. Von dieser Stimmung ist auf dem neuen Werk nicht viel übrig geblieben. Hier ist wieder (mal) der Krachmacher und Provokateur Costello am Werk. Der Opener z.B. (und so manch andere Stücke auch) sind bloße Jam-Sessions, zu denen der Sänger Costello die Slogans guttural rausblökt. Ein bemerkenswert schroffes, rockiges Duett mit Lucinda Williams gerät so fast zu einer Art Duell und an manch anderer Stelle der Scheibe lässt es Costello auf die eine oder andere Weise tüchtig scheppern. Dann gibt es aber andererseits auch wieder drei versöhnliche Duette mit Emmylou Harris und auch einige eigene, eher balladeske und Costello-typische Tracks. Der Lieferant Costello bietet hier also ein gutgemischtes Potpourri, von dem man alles mögliche sagen kann - bloß nicht, dass es langweilig ist. Und mag auch mancher Ton, manches Riff und mancher Vokal hier quersitzen: Das macht der Mann ja nicht ohne Hintergedanken. Costello ist tatsächlich immer noch bemüht, seinem Werk immer wieder neue Facetten und Aspekte abzugewinnen. Zum Beispiel auch indem nahezu zeitgleich ein weiteres Costello-Werk - "Il Sogno" - mit instrumentalmusik für ein Ballett erscheinen wird...