Und weiter dreht sich die Revival Spirale... nachdem New-Wave und die frühen 80er langsam durch sind, ist nun die Mitte und das Ende der Dekade dran. Auf Sub Pop, jenem Label, das seinerzeit mit Nirvana lautstark die Neunziger begrüßte, veröffentlicht mit den Frausdots nun eine US-Band ihr Erstlingswerk, das sich explizit auf die großen britischen Shoegazer- und Ravevorläuferbands bezieht. Und tatsächlich erinnern auch alle Songs fast Rip-Off-artig an Echo & The Bunnymen, an The Cure zur "Kiss Me, Kiss Me"-Phase oder an Felt und andere Creation-Bands aus der zweiten Hälfte dieses großen Pop-Jahrzehntes. Das Interessante an den Frausdots ist, dass Michelle Loiselle und Brent Rademaker, die beiden Köpfe der Band, diese Platte auch schon vor einigen Jahren hätten aufnehmen können. Ihr Faible für melancholischen Pop von der Insel besteht, nach eigenen Aussagen, schon seit ihren High-School-Tagen und vor allem Brent pflegt bereits seit längerem mit anderen Projekten in L.A. das Erbe vergangener, musikalischer Epochen. So dienten den tollen Beachwood Sparks die 60s als Blaupause und mit The Tyde, dort zusammen mit seinem Bruder Darren, nahm er sich zuletzt auch schon die frühen 80er vor. Nun, mit den Frausdots also das England im Jahre 1987. Schade ist nur, dass trotz aller eklektizistischer Herangehensweise durch das transatlantische Feedback kein neues, schillerndes Soundhybrid entsteht. Zu vertraut komponiert sind die einzelnen Songs, handwerklich wirklich gut, aber leider gänzlich ohne jedes überraschende Moment. Freunden melancholischer Popmusik könnte die Band dennoch gefallen. Beim iPod-Herbstspaziergang oder auf der Autofahrt zum Reunionkonzert eines der großen Frausdots-Vorbilder.