Nein, ernst nehmen konnte man Good Charlotte noch nie. Zu aufgesetzt war das Image, zu unecht wirkte die Band und - trotz ein paar richtig guter Nummern - zu durchschnittlich war die Musik. Und ganz ähnlich verhält es sich bei Album Nummer 3. Nur haben die Jungs jetzt das punkige aus ihrem Pop verbannt und ein äußerst weiches, glattes Album gemacht.
Die Band spielt mit Streichern, Klavier und einem Chor, die Songs sind eingängiger denn je und trotzdem darf man - die Punk-Polizei wird einen dafür hassen - einige Nummern wirklich mögen. "Ghost Of You" zum Beispiel ist eine feine, vor Schmacht nur so triefende Ballade, die auch erwachsene Männer mögen könnten, der Titeltrack überzeugt mit Stakato-Gitarren und einer feinen Sing-A-Long-Melodie und "S.O.S." entwickelt sich nach einem ruhigen Beginn zu einem der wenigen Punkrock-Songs auf "The Chronicles Of Life And Death". Auf der anderen Seite gibt es leider auch Ausfälle wie das arg peinliche "I Just Wanna Live" mit der sehr üblichen Disco-Stimme, das an The Rasmus (kein Scherz) erinnernde "Wounded" oder das völlig belanglose "The Truth".
Die Band selbst und viele andere werden behaupten, Good Charlotte wären ewachsen geworden. Vielleicht. Aber eigentlich sind sie nur noch massentauglicher, vorhersehbarer und dadurch auch unechter geworden. Dass das aber nicht bedeuten muss, dass eine Band wirklich schlecht ist, zeigt diese CD. Jedenfalls ein Teil von ihr.