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Elliott Smith - Songs From A Basement On The Hill

Elliott Smith - Songs From A Basement On The Hill
Domino Records/Rough Trade
Format: CD

Schade, dass ausgerechnet diese Scheibe nun zum Vermächtnis des genialen Songwriters werden musste, der unter mysteriösen Umständen vor ziemlich genau einem Jahr verstarb. Dieses Werk ist - trotz oder wegen der von Rob Schnapf und Joanna Bolme geleisteten Schützenhilfe bei der posthumen Fertigstellung - ganz klar ein Transitions-Album, auf dem der Meister (nicht immer mit Erfolg) nach neuen Möglichkeiten und Wegen in seiner Musik suchte. Offensichtlich desillusioniert von seiner Liaison mit der Industrie, die sowohl sein erfolgreichstes Album ("XO") wie sein problematischstes ("Figure 8") zeitigte, geht es hier wieder zurück zum alten Label und - zumindest passagenweise - zu den Wurzeln. Immer dann, wenn sich Smith hier zurückhält und auf dem (akustischen) Teppich bleibt, funktioniert die alte Magie und stellt sich jenes Gänsehaut-Feeling ein, das alle Freunde des Genres überfiel, wenn sie die wunderlichen Irrungen und Wirrungen der Smith'schen Songwriterkunst nachzuvollziehen suchten. Immer dann, wenn Smith hier laut wird und den Rock bemüht - eh nie seine bevorzugte Domäne - wird es hakelig, unwirklich, unstimmig, seltsam, unangenehm. Das ist dann alles ziemlich verstiegen und klingt letztlich auch irgendwie lustlos dahingedaddelt. Vom inneren Feuer, das "Either / Or" oder eben "XO" auszeichnete, ist hier nicht mehr viel zu verspüren. Das klingt alles irgendwie - trotz einiger Geistesblitze - "nicht richtig". Der allgegenwärtig vorherrschenden Melancholie sollte man keine größere Bedeutung zumessen: Das bleibt Smith-mäßig alles im Rahmen. Die Dämonen, die ihn plagten, hat er hier jedenfalls nicht unmittelbar in Töne umgesetzt. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass dies trotz allem keine schlechte Scheibe geworden ist - nur eben auch nicht der krönende Abschluss, den man sich insgeheim vielleicht gewünscht hätte. Jetzt liegt es an Damon Gough, die Fahne des wunderlich / genialen Songwriters in die Zukunft zu tragen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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