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Bartman - Rockers Revenge

Bartman - Rockers Revenge
NovaTune
Format: CD

Musik mit Ecken, Kanten, sogar mit Bart, aber doch progressiv. Bartman heißt bürgerlich Torsten Bartkowiak und ist einer der ersten Künstler, die auf dem neuen Label NovaTune veröffentlichen, dazu weiter unten mehr. Die 62 Minuten Musik gehen kompositorisch allein auf ihn zurück, nur bei den Texten hat er sich von Sabine Gehrke und Dirk Schwengbeck helfen lassen - und auch eingespielt wurde das gesamte Material vom Bartman himself. Der hat sich von klein auf an Oldfields "Tubular Bells", Pink Floyd etc. geübt und bereits 2000 mit "Love, War & Pain" eine erste CD selbst produziert. Weitere Stationen waren u.a. Songs für eine Compilation von Weihnachtsliedern der großen BMG, auf der beispielsweise auch die Rattles auf den Weihnachtsmann warteten.

Die aktuellen Songs beruhen auf diversen Synthesizern, Orgel, Mellotron, E- und akustischen Gitarren und (selten auffallendes und aus der Softwaredose stammendem) Schlagzeug. Musikalisch spürt der Multiinstrumentalist immer noch den Helden seiner Jugend nach, 70er Jahre getönter ProgRock mit sachten Psychedelika- und noch sparsameren Elektronika-Einflüssen steht auf dem Banner des rächenden Rockers geschrieben, und besonders "Delirium" klingt sackrisch nach der Band mit dem Schweinelogo.

Die Stücke bewegen sich, wie sich das in diesem Genre gehört, um die Zehnminutenmarke und lassen sich sowohl als Soundscapes im Hintergrund wie auch intensiv per Kopfhörer (hier verblüfft, dass das eröffnende Titelstück in Mono beginnt) mit Gewinn konsumieren. Allerdings offenbart konzentriertes Hören auch schnell die Schwächen des an und für sich liebenswürdigen Projekts: Ein Extra-Gitarrist hätte ebenso gut getan, wie ein "richtiger" Sänger, denn des Bartmans wenig modulierender, gleichförmig heisernder Sprechgesang realisiert nicht alles an Potenzial, das den durchaus ansprechenden Kompositionen wie "Foolish Wars" innewohnt. Die weltschmerzigen bis gesellschaftskritischen Texte stehen auf der Bandpage zur Verfügung. Fazit: Fans von Porcupine Tree sowie der mittleren Phase von Pink Floyd sollten sich mal einen Bartman stehen lassen!

Seit seiner Gründung im März 2004 wurden bei NovaTune bereits über 30 CDs unterschiedlichster Genres veröffentlicht. Das Label erprobt alternative "Fair Trade"-Wege an den üblichen Mechanismen der Musikindustrie vorbei: Mit einer modernen On-Demand-Produktion werden die Herstellungskosten einzelner CDs und Kleinserien möglichst gering gehalten und trotzdem sind die CDs im normalen Handel erhältlich - produziert werden sie - in durchaus handelsüblicher Qualität - aber erst auf Bestellung, wobei Lieferfristen von zwei Werktagen gewährleistet sein sollen. Labelchef Christian Wirsig hält heutige CD-Preise für schlicht überhöht und bietet Titel wie Bartman für faire zehn Euro an, davon landen paradiesische 50 Prozent bei den Künstlern. Einzelne Songs können auf der Labelsite gratis herunter geladen und auch als E-Cards verschickt werden. Bis Ende 2004 werden alle NovaTune-Produkte überdies bei Finetunes im Download-Verfahren erhältlich sein (vgl. Surf-Empfehlungen). Hier wird der Preis für Einzelsongs voraussichtlich bei 96 Cents liegen.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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