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Tonträger-Review
 
Glenn Hughes - Soul Mover

Glenn Hughes - Soul Mover
Frontiers/Soulfood
Format: CD

Mit "Soul Mover" unterzeichnet er jetzt, der Mittfuffziger, besser bekannt als "The Voice Of Rock". Seine Rolle bei Deep Purple als Bassmann und sensationeller Co-Shouter von David Coverdale verlieh ihm Anfang der 70er nach dem Ende seiner Band Trapeze, die der älteren Generation auch schon ein Begriff sein dürfte, endgültig Weltruf. Das vorläufige Ende der Purpurnen 1976 war dann der Startschuss für Hughes' nicht enden wollende Karriere - belegt durch zahlreiche Soloalben aus dem Dunstkreis von Rock, Blues, Funk und Soul sowie der Mitarbeit an zahllosen Projekten. Für das aktuelle Outtake lockte Hughes Chad Smith an die Drums, der vielen als Prügelknabe der Red Hot Chili Peppers bekannt ist. Mit dabei sind auch JJ Marsh (guitar extravaganza) und Ed Roth (soulful organic keys) sowie als Gastklampfer Dave Navarro.

Damit jetzt niemand der Idee verfällt, der Altmeister würde sich altersgeschwächt in gemächlichen Soulgefielden ausruhen: Die aktuelle Scheibe orientiert sich überwiegend an knackigem Bluesrock mit 70er und 80er Prägung, nur stellenweise aufgelockert mit funkigen und - dann eben doch - souligen Zwischentönen. Den Opener und Titletrack braucht man ggfs. noch zum Warmhören, aber bereits "She Moves Ghostly" weiß den Hörer durch einen fließenden, von Chören durchsetzten Groove mitzureißen. Es folgen straightere Töne, teilweise mit leichtem Funk-Einschlag, der Hughes ja seit jeher im Blut liegt. "Orion" erinnert an einen Marsch mit bluesig-souligen Vocals: Eine interessante Mischung. "Let It Go" folgt einem typischen Schema der 70er: Kaum hat der Hörer das Feuerzeug zum Schmuseintro rausgekramt, fliegt auch schon die Mähne. Zu "Miss Little Insane" will sogar das Tanzbein geschwungen sein. Insgesamt zwölf Tracks, die verständlicherweise ganz auf die Qualitäten des Altmeisters zugeschnitten sind, umfasst das zeitlose und von Modeeinflüssen erfrischend befreite Vergnügen.

"Soul Mover" ist vermutlich nicht Hughes' bestes Album, bietet aber mehr als eine Stunde routinierten und glaubwürdigen Bluesrock. Zum Kennenlernen seiner Qualitäten ein durchaus geeigneter Kauf, für Fans des Künstlers und der Ära ohnehin ein Muss. Bleibt anzumerken, dass das auf dem Flyer versprochene Bonusvideo zumindest auf der Promoversion nicht auffindbar ist.



-Stephan Kunze-



 
 
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