Klar, Bloc Party sind derzeit der große Hype der britischen Presse - zumindest für das erste Quartal des neuen Jahres. Sie sind aber (und das ist für eine Hype-Band ja schon geradezu ungewöhnlich) auch eine großartige Band. Letztes Jahr ließen sie zuerst mit einer EP aufhorchen, bewiesen dann mit der "Helicopter"-Single, dass das grandiose "Banquet" vom Debüt kein Zufallstreffer war, und haben dann im November und Dezember Interpol auf der gemeinsamen Tour gezeigt, dass sie schon letztes Jahr viel mehr waren als nur eine Vorgruppe.
Auf ihrem ersten Album finden sich nun - natürlich - auch die erwähnten Hits, doch die Bandbreite, die das britische Quartett hier abdeckt, ist wesentlich größer. Der Bogen spannt sich von der Wiege des US-New Wave zwischen CBGB's und Studio 54 über britischen Mitte-80er-Pre-New-Romantics-Pop bis hin zu zeitgeistigen Elementen aus dem Hier und Jetzt. Und das alles ist ja "nur" der "Silent Alarm"! Dass sich die Presse im Königreich dabei stets nur auf den - zugegebenermaßen vor Charisma sprühenden - Sänger Kele Okereke stürzt, erscheint nach dem Hören dieses Albums als ziemlich kurzsichtig, denn die intelligenten Gitarrenläufe, der ständig antreibende Bass und die einfallsreichen Drumparts sind mindestens genauso wichtige Garanten dafür, dass Bloc Party viel mehr sind als nur Kanonenfutter für die sensationslüsterne britische Musikpresse. Wir sehen sie wieder - allerspätestens am Ende des Jahres auf den vorderen Plätzen der 2005er Polls! Will meinen? Believe the hype!