Na das ist ja mal ein schöner CD-Titel für jemanden, der dafür verschrien ist, sich ein wenig - sagen wir mal - unkonventionell und impulsiv - zu organisieren. Nicht umsonst zählten die Saints schließlich mit zu den ersten Punk-Bands überhaupt. Das neue Line-Up - mit The Church-Gitarrist Marty Willson Piper - ist nun dem ursprünglichen Geist der alten Saints näher, als alles, was Bailey solo und mit den "Weicheier-Saints" der 80er und 90er je auf die Beine stellte. Irgendwo, so scheint es, muss die Initialzündung zur Neuorientierung (oder sagen wir mal: Rückorientierung) etwa zu jenem Zeitpunkt gekommen sein, zu dem Bailey mit Nick Cave das Duett "Bring It On" auf dessen CD "Nocturama" einspielte. Jedenfalls klingen die Saints 2005 wie eine Band, die wieder richtig Hunger auf den Rock N Roll bekommen hat und diesen jetzt mit Löffeln fressen. Zugegeben: Das punklastig krachende Songmaterial - mit seinen gelegentlichen Seitenhieben in Richtung Glam-Rock - erreicht nicht durchweg die Klasse der alten Saints-Klassiker. Aber: Erstens war das im Fall der alten Saints ja auch nicht immer so, und zweitens ist Marty Willson Piper ja auch kein Ed Kuepper. Dafür aber ein erstklassiger Gitarrist (wie auch sein eigentlicher Chef, Steve Kilbey irgendwann erstaunt feststellte), der durchaus virtuos agieren kann und hier - anders als bei den eher feinsinnigen The Church - mal so richtig die Sau rauslassen kann. Als Sänger macht Chris Bailey dabei immer noch eine verdammt gute Figur und einige Tracks - wie z.B. der Titeltrack - klingen dann auch verdammt gut. Wichtig ist, dass die Saints - wie auch im Live-Kontext - den Punk noch als solchen begreifen. Und das heißt: Nicht unbedingt schnell, aber schmutzig, laut, kantig, originär und keinesfalls poppig!