Von einer Rückbesinnung auf alte Zeiten war im Vorfeld die Rede. Millencolin würden ihren gemächlicheren Pfad verlassen und auf ihrem neuen Album wieder fleißig punkrocken hieß es. Weniger "Home From Home", mehr "Mr. Clean" und "Bullion". Ergebnis: Nicht mehr, sondern und: "Kingwood" ist beides. Rascher Melody-Punk und bedächtiger Rock N Roll - nur von Sarcevics Solo-Ausflügen ist nichts zu hören.
Einige Songs hatten bereits vor der Veröffentlichung den legalen Weg ins Netz gefunden. Und diese repräsentieren das Album dann auch recht gut. "Birdie" rockt gemächlich, aber voller Power gut nach vorne, ein typischer Song, wie man ihn erwarten konnte. Das schnelle "Biftek Supernova" glänzt dann schon mehr mit den früheren Trademarks, die Millencolin zu dem gemacht haben, was sie heute sind: Eine der besten Punkbands überhaupt. Und schließlich wurde ein Video zu "Ray" gedreht und die Fans waren happy. Treibend, hoch melodisch, ein Bastard aus damals und heute.
Millencolin schaffen mit "Kingwood" den Spagat, sowohl die Freunde ihrer neueren Scheiben glücklich zu machen, aber auch die Anhänger der alten, schnellen Hits wieder ins Boot zu holen. Die Mischung stimmt, "Farewell My Hell", "Cash Or Clash" und "Stalemate" sind schlichte Hits und jeder, der irgendwann mal etwas mit dem schwedischen Quartett anfangen konnte, sollte hier seine Freunde haben. Jeder!