Eine hübsche Vita ist das ja schon, für einen Songwriter. Glaubwürdigkeit und alles, weil zumindest einen Song des vorliegenden Debüts hat der junge Brite James Blunt als Aufklärungsoffizier im Kosovokrieg geschrieben. Nachts neben seinem Panzer, im Schlafsack, in voller Kampfmontur. Zum Militär war er eh nur dem Vater zuliebe gegangen, und dann natürlich überwältigt vom Leid und Unglück. Also hat er mit dem Schreiben angefangen, quasi Selbsttherapie.

Recht authentische Songs sind da herausgekommen und sowas gefällt natürlich einer Produzentin und einem Labelmanager, da braucht man sich nichts vormachen. So hat sich der Brite nach L.A. einfliegen lassen und dort ein ziemlich glattes Middle-Of-The-Road-Album aufgenommen. Akustische Gitarren, Pianos und schöne Streicher oben drauf und dazu so ein Beat, der das ganze ein wenig in Richtung Tanzboden ausrichtet. Auf jeden Fall formatradiotauglich und Schade sagen getraut man sich da fast nicht, denn gut möglich, dass die Rechnung aufgeht.