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Elvis Costello & The Imposters - Club Date: Live in Memphis

Elvis Costello & The Imposters - Club Date: Live in Memphis
Eagle Vision/edel
Format: DVD

Elvis Costello ist der Archetyp des songwritenden Rock'n'Rollers. Insofern sind große Hallen denkbar ungeeignet für seine Show: Dort verpufft die schneidende Schärfe seiner Gitarrenriffs ebenso wie die filigranen Zwischentöne seiner Texte. Insofern war es sicherlich die bestmögliche Wahl, diese Live-DVD in einem kleinen Club, dem Hi Tone Café in Memphis aufzunehmen. Die DVD ist zugleich der Start einer neuen Serie von Eagle Vision, in der etablierte Künstler im kleinen Rahmen auftreten und wartet dabei mit allem auf, was möglich ist: So gibt es ein anamorphes 16:9 Bild und wahlweise DTS, 5:1 und Stereo-Sound. Trotz alledem bleiben die Punk-Wurzeln des kleinen Mannes mit der Brille deutlich: Der Mix ist nahezu in Mono, wobei indes jedes Wort des Meisters klar zu verstehen ist. Vom Programm her beschäftigt sich Elvis selbstredend mit seiner letzten CD, "The Delivery Man", die er ja auch in den Südstaaten aufnahm - streut aber auch einige Hits ein, wie z.B. den ewig aktuellen Klassiker "Peace, Love & Understanding" oder "Alison" - wobei er letzteres kongenial in des anderen Elvis' "Suspicious Minds" hinübergleiten lässt. Das ist dann ebenso ein Höhepunkt des Sets, wie die Cover-Versionen, die er zusammen mit Emmylou Harris vorträgt: "I Still Miss Someone", eines seiner Lieblingsstücke, "My Baby's Gone" von den Louvin Brothers (im Zugaben-Bonus-Teil) sowie Gram Parsons' "Wheels" - was besonders pikant ist, da Emmylou ja bereits bei der Originalversion mitmachte. Auch nicht von schlechten Eltern ist die besonders knackige Version von "Monkey To Man" und dessen Gegenpart, die Single B-Seite "The Monkey", die die Geschichte der Welt aus Sicht der Affen korrigiert. Die Imposters spielen dazu geradezu beseelt auf und vermitteln so gar nicht das Gefühl der frustrierten Rock-Band, das sie noch bei ihrem letzten Deutschland-Auftritt hinterließen. Was wohl mit der Umgebung zu hat. Und damit wären wir beim interessantesten Feature der Scheibe: Ein Road-Trip, den Elvis und sein Drummer Pete Thomas durch den Süden der USA unternehmen und bei dem sie neben Memphis auch Abstecher nach Clarksdale und Oxford, Mississippi, machen, wo "Delivery Man" eingespielt wurde. Hier erfahren wir viel über den Background der Aufnahmen, erleben Elvis beim Anzug-Kauf, beim Besuch der Stax-Studios, auf den Spuren Muddy Waters', bei einem Radio-Besuch, bei Jam Sessions in Clarksdale und Oxford und vor allen Dingen im Gespräch mit Pete Thomas. Und gerade hier erfährt man dann interessante Details über den gemeinsamen musikalischen Werdegang - so z.B. den Unterschied zwischen den Attractions und den Imposters (letztere haben, anders als erstere, eine Rhythmusgruppe, die sich an den amerikanischen Vorbildern orientiert). Abgerundet wird das Programm mit einem kurzen Feature über die Verlosung der Eintrittskarten zur Aufzeichnung der Live-Show. Für alle Elvis-(Costello)-Fans, aber auch für alle Freunde klassischer amerikanischer Südstaaten-Musik ist diese DVD somit wärmstens zu empfehlen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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