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Tonträger-Review
 
Dream Theater - Octavarium

Dream Theater - Octavarium
Atlantic Records/Warner Music
Format: CD

Die (like it or not) Nummer 1 des Prog Metal meldet sich mit der neuen Hirnmassage "Octavarium" zurück. Nach der Live-Konserve - der wievielten bloß - "Live At Budokan", sowie nach diversen Solo-Aktivitäten recht unterschiedlicher Qualität: Von LaBries D. Theater-light-Produkt "Elements Of Persuasion" bis hin zu so wunderbaren Überraschungen wie "An Evening With John Petrucci & Jordan Rudess" war man ja vor allem gespannt, ob es weiter in die "Heavy as can be"-Richtung des Metal(lica)-inspirierten Voralbums "Train Of Thoughts" gehen würde. Doch DT wäre nicht DT, wenn man nicht wieder einen stark revidierten Spielplan auf die Bretter bringen würde.

Wird der Opener "The Root Of All Evil" noch von einem treibenden Riff befeuert, so verweist seine verträumte Klavier-Coda schon auf die folgende epische Piano-Ballade "The Answer Lies Within". Zu Beginn von "These Walls" lässt Petrucci seine Music Man 7string Signature-Gitarre wie ein Indy-Car starten und losdonnern, bis Myungs diesmal ständig schwer angezerrter Bass und die typischen, Keyboard-unterlegten Powerriffs einer echten DT-Hymne einsetzen. Nahezu Popqualitäten weist das nur 4:30 Min. laufende "I Walk Beside You" auf. Beim Intro zu "Panic Attac" klingt Myung wie ein Gastbeitrag von Steve Harris (Iron Maiden), bis sich das Stück dann leider wieder in mehr mathematisch als künstlerisch wirkende Tempiwechsel zerfieselt. "Never Enough" schließlich beginnt spürbar zu machen, dass es anders als der Titel nahelegt eben doch manchmal zu viel wird (das Album hätte ohne den Track nichts verloren). "Sacrified Sons" ist ein 11minütiger Jam. Tja, und dann hätten wir da noch das Titelstück mit 24 Min. Laufzeit, das mit Pink Floyd-Zitaten anhebt (wie schön), ein Orchester beschäftigt (wie ungewöhnlich), aber eigentlich nie richtig zu Potte kommt (langweilig).

Das Album-"Konzept" spielt auch graphisch mit der Zahl acht (Merke: das achte Studioalbum), bietet natürlich auch acht Songs auf, aber viel mehr kommt auch da nicht 'rüber. Solider Mittelklasse-Output von den Marktführern in ihrem 20. Dienstjahr. Doch es gilt ja auch noch den Live-Test zu bestehen, z.B. auf der von Gaesteliste.de präsentierten Deutschland-Tour im Oktober.



-Klaus Reckert-



 
 
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