Und schon wieder ein kleines skandinavisches Juwel. Lise mit dem schwierigen Nachnamen kommt aus Dänemark und legt hier bereits ihre zweite Solo-CD vor. Zusammen mit dem Tindersticks-Produzenten Ian Caple schuf Lise hier ein sehr atmosphärisches, zurückhaltendes Werk, das weder etwas mit dem assoziativen Titel zu tun haben scheint, noch so recht in die übliche Singer / Songwriter-Schublade passt. Dafür tragen schon alleine die spröden Keyboards Sorge, die irgendwie mehr in Richtung Post- bzw. Krautrock zu schielen scheinen, als z.B. zum Lagerfeuer. Wie angedeutet: Stilistisch ist das, was Lise macht, nicht so ganz einfach zu greifen. Oder anders herum: Lises Musik ist recht eigenwillig. Was heutzutage unbedingt als Pluspunkt gewertet werden muss. Ähnelt ihre Stimme ein wenig ihrer norwegischen Kollegin Maria Solheim, so steht das ganz anders gelagerte, leicht ätherische musikalische Umfeld dazu in konkretem Gegensatz. So erschließt sich Lises Konzept z.B. erst mit der Zeit. D.h.: Wer schöne Stimmen mag und willens ist, zwischen den Zeilen zu lesen (oder zwischen den Tönen zu hören), der wird mit Lise Westzynthius seine Freude haben.