Wundervoll, wenn einem Textzeilen um die Ohren wehen, die man nicht wieder vergisst. Wie bei Bikini Atoll, einem britischen Postrock-Quartett, das mit seinem zweiten Album "Liar's Exit" eine Faszination versprüht, der man sich selbst nach wiederholtem Hören nicht wirklich entziehen kann. "I Want To Share Your Life With Me" singt Joe Gideon in "Bluebeard" mit einer so unschuldigen Selbstverständlichkeit, dass es einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Aber es ist nicht nur die Sprache allein, was diese Platte derart opulent erscheinen lässt. Es ist das Arrangement, die Stimmung insgesamt, die von den musikalischen Ideen und Überraschungen erzeugt wird. Es bleibt immer genügend Raum für schwelgerische Momente, für sparsame Gitarrenausbrüche, für Interpretationen und Dissonanten. "Shark Requiem" erinnert an The Kills und Karate, "Silver Moon" an Smog und "Secret Filming" an Explosion In The Sky. Die Londoner bieten hier eine Kollektion von feinstem Indie-Rock. "For The Good Of Mankind" - ein Anspruch, den vor 50 Jahren schon die USA in Bezug auf Bikini Atoll stellten. Damals war es ein Fehler.