Sich dem neuen Amstrong-Album "Lack Of You" zu nähern, ist nicht ganz einfach. Zu sehr versagen bei den Dänen die üblichen Schubladen. Schon für ihre ersten beiden Alben erfanden Journalisten so klangvolle Bezeichnungen wie Klang-Pop oder Computer-Blues und doch trifft es das musikalische Schaffen der Kopenhagener kaum. Auf dem neuen Longplayer entwickeln sie sich jedenfalls erkennbar in Richtung Alternativ-Rock! Das ist doch schonmal was. Das von Malcolm Burn (Iggy Pop, Bob Dylan) produzierte Album lebt neben der wohltuend rauen Produktion vor allem von Marie-Louise Muncks eindrucksvoller Stimme. Die schwebt über dem schweren Bass, dem treibenden Schlagzeug und den gezielt eingesetzten Gitarren. Ein wenig erinnert das manchmal an Portishead auf Speed. Wenn man denn Vergleiche braucht. So ist "Lack Of You" Alles und Nichts. Noch kein richtiges Indierockalbum, aber auch keine TripHop-Platte alter Schule. Es ist ein Zwitter. Und zwar ein Guter. Eine Kompromissplatte also, für Menschen, die sich nicht so richtig entscheiden können.