Wie viele andere Bands auch vereinen Silverstein Punkrock, Hardcore und Screamo und erfinden damit sicher keine neue Emotion, doch wie kaum eine andere Band können Silverstein begeistern. Und haben sich mal eben nach ganz vorne gespielt.

Schaut man sich die fünf Kanadier an, könnte man sie für ein paar junge Grünschnäbel aus dem Emo-Katalog mit Seitenscheitel-Pflicht halten. Doch es gibt sie schon seit immerhin fünf Jahren und mit "Discovering The Waterfront" haben sie nach zwei EPs und einer Langrille ihre bereits vierte Veröffentlichung am Start. Und diese Erfahrung hört und spürt man. Hier wird nicht wild gemixt, hier wird gekonnt kombiniert, arrangiert und geschrieben. Die Melodien kommen butterweich wie eine Flanke von Manfred Kaltz, die Screamings und Hardcore-Riffs haben die Wucht eines Roberto Carlos und Shane Tolds saubere Vovals entzücken mehr als Beckhams Frisur. Begeisternd eben. Sehr.

Die Jungs wissen, wann ihr Punk aufgemotzt oder ihre Wut gedämpft und aufgepoppt werden muss. Das Ergebnis sind Hymnen wie der fulminante Opener "Your Sword Vs. My Dagger", Hymnen wie das poppig-düstere "The Ides Of March" oder Hymnen wie der Kotzbrocken "Defend You". Im Oktober sind Silverstein mit ihren Label-Kollegen Spitalfield bei uns auf Tour, um uns mit diesen und noch viel mehr Hymnen zu begeistern. Ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.