Mike Batt, der Katie Melua zwar nicht mehr auf der Bühne, aber immer noch als Väterlich- / kreativer Berater, Arrangeur und Co-Kompositeur zur Verfügung spielte, meinte ja auf die Konzeptionierung der neuen Scheibe seiner Elevin angesprochen, dass er es nicht für klug hielte, sich bei der zweiten CD allzuweit von dem Debüt-Album zu entfernen. Insofern sind die Fortschritte hier auch eher subtil - wenngleich deutlich zu erkennen. Die Arrangements z.B. sind weniger füllig als bislang und lassen Katies Stimme ergo mehr Raum zum atmen. Es gibt z.B. Tracks mit Big Band-Begleitung, die aber nur phasenweise einsetzt und obendrein sehr weich - aber nicht kraftlos abgemischt wurden. Das mag sich jetzt akademisch anhören, hat aber die erstaunliche Wirkung, dass Katies Gesang präsenter im Raum steht. Hinzu kommt, dass das vorwiegend akustische Treatment den Cover-Versionen recht gut bekommt: "On The Road Again" will hier (anders als live) gar kein Blues-Rocker sein und The Cures "Just Like Heaven" kommt angenehm weich und träumerisch rüber. Letztlich sind es aber Katies eigene Stücke, bei denen sie auch als Songwriterin reüssieren darf, die den Reiz der Sache ausmachen: Angesichts dessen, dass die gute erst drei Jahre dabei ist, haben diese - zumindest musikalisch - eine erstaunliche Reife erreicht. An den Texten kann noch gearbeitet werden - jedoch ist es ja vorwiegend der Gesang, der hier im Zentrum steht, und der ist - wie angedeutet - über jeden Zweifel erhaben. Auch wenn die Treatments dem einen oder anderen zu ruhig und "adult" erscheinen mögen: Was die leichtfüßige Verquickung von Pop, Jazz und Blues betrifft, ist Katie Melua heutzutage mit die erste Adresse.