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Reubens Accomplice - The Bull, The Balloon, And The Family

Reubens Accomplice - The Bull, The Balloon, And The Family
Western Tread/Broken Silence
Format: CD

Mit ihrem 2001 erschienenem Debüt "I Blame The Scenery", das in Europa nur als US-Import erhältlich war, haben sich Reubens Accomplice in den Staaten nach eigenen Angaben bereits ein respektables Publikum erspielt. Danach gab die Hälfte der Band jedoch das unstete Musikerdasein zugunsten solider Berufe auf. Jetzt, vier Jahre später, hoffen die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Jeff Bufano und Chris Cobak mit ihrem ab November über Broken Silence erhältlichem, zweitem Album "The Bull, The Balloon, And The Family" auch bei uns an Bekanntheit zu gewinnen. Als Komplizen für dieses Unterfangen haben die beiden keinen geringeren als Jim Adkins, Sänger und Namensstifter der weltweiten Emo-Hit-Fabrik Jimmy Eat World, mit ins Boot genommen. Adkins bringt sich dabei nicht nur stimmlich und als Gitarrist ein, er zeichnet auch noch als Produzent und Mixer verantwortlich. Zu guter letzt erscheint "The Bull, The Balloon, And The Family" auch noch auf Adkins' eigenem Label Western Tread Recordings, das bisher hauptsächlich durch Jimmy Eat World-Vinyl-(Re-)Releases in Erscheinung trat.

Bufano und Cobak sind sich durchaus der Erwartungshaltung, die Adkins' Mittäterschaft beim Hörer wecken könnte, bewusst. Mehr noch: sie scheinen fast damit zu spielen. In "This Town" beispielsweise wird mehrmals hintereinander geschickt Spannung aufgebaut, die aber just in dem Moment, an dem sich bei anderen Bands der Pfeil vom Bogen löst, wieder in sich zusammenfällt. Auch an anderen Stellen scheint die Band aus Arizona eine strenge "Adkins"-Diät befolgt zu haben. Die Songs wirken abgespeckt, rationiert und bedacht arrangiert. Der Fuß bleibt weitestgehend weg vom Distortion-Pedal, die wenigen laut-rockigen Passagen lassen eher noch an Guided By Voices oder Death Cab For Cutie denken und bis auf die Gesangslinien erinnert nur wenig an Jimmy Eat World oder vergleichbare Emo-Bands. Stattdessen pendeln die Songs zwischen folkig-leichtem Indie-Rock und Americana-Klängen hin und her und binden dabei eine illustre Gästeliste mit ein, die vom umtriebigen Howie Gelb bis zu David Bazan (Pedro The Lion) reicht.

Alles in allem ist "The Bull, The Balloon, And The Family" ein recht gelungenes Album, das trotz reger Gastbeteiligung noch eine klare Handschrift erkennen lässt. Jedoch präsentieren sich Reubens Accomplice darauf etwas zu amtlich, zu abgeklärt und zu wenig überraschend, um tatsächlich zum neuen, heißen Americana-Rock-Bastard zu mutieren oder um der momentan wild prosperierenden kanadischen Indie-Szene Paroli bieten zu können.



-Norbert Graeser-



 
 
 

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