Würde man einen SOAD-Doppelschlag überleben können? Das hatten wir im Mai diesen Jahres gefragt, als "Mezmerize" erschienen ist und es schon bekannt war, dass es noch eine zweite Platte von System Of A Down im November geben würde. Nun ist es also soweit, "Hypnotize" wurde veröffentlicht. Und fürwahr - beide Alben auf einmal wäre keine gute Entscheidung gewesen, das wäre ein SOAD-Overkill geworden und damit wäre niemandem geholfen - weder der Band, den tollen Konzerten auf den Festivals, noch den schlicht überforderten Hörer. Denn was hier mal wieder auf einen niederprasselt, ist wohl momentan das beste in Sachen Rock-Musik mit Aussage. Es geht direkt mit dem passend betitelten "Attack" in die Vollen, direkt wird das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt und verharrt doch erst einmal. Doch man kennt das ja bei SOAD - immer nur Vollgas ist ja auch langweilig, so gibt es auch wieder die beliebten und erwünschten - weil perfekt beherrschten - Laut / Leise-Passagen, dazu Gitarren-Gewitter, tolle Gesangsleistungen, und es gibt viel zu entdecken in den Texten. Auch nahegehende Halb-Balladen gehören dazu. Ein absolutes Kracher-Album ist es geworden, viele, viele Hits, die danach verlangen, aus vielen Kehlen geschrien zu werden. Man fragt sich manchmal, wohin das eigentlich noch mit System Of A Down führen soll - ein Ende ist wohl nur dann abzusehen, wenn das Ego von Gitarrist Daron Malakian mit ihm unkontrolliert durchgehen sollte. Der auffällig hohe Gesangsanteil Malakians und die Tatsache, dass er mehr und mehr Songs alleine schreibt, könnten erste Anzeigen dafür sein. Doch hoffen wir das beste für die Band, hoffen wir auf weitere tolle Veröffentlichungen und erfreuen uns erstmal so richtig an "Hypnotize".