Es gibt Bands, die finden ihren Bekanntheitsgrad nur durch große britische Musikmagazine, die mal wieder das Prädikat Hype in den Umlauf bringen möchten. Da der Mensch von Grund auf ja sowieso ein Herdentier ist, wird schnell der Nachahmereffekt eingeschaltet. Schade aber nur, dass manche Bands durch das Ruhmraster fallen, obwohl sie einwandfreie Musik abliefern und so dem Großteil der Hörer vorenthalten werden. Gezielte Selektion vom feinsten.
Hier aber nun eine (noch) unbekannte Band aus Ungarn, die auf den schönen Namen Amber Smith hört. Und schön ist nicht nur der Name, denn die vierköpfige Band um Imre Poniklo macht Musik geprägt von postnostalgischen Wave-Gitarren, die voller Hingabe steckt. Pop meets Rock meets New Wave. Ihr bereits zweites Album "Reprint" ist ein kleiner Geniestreich, den man immer wieder neu entdecken kann, ohne das Langeweile aufkommt. Schon der Opener "Chemistry / Arithmetic" reizt mit einem musikalischen Spannungsaufbau und entlädt sich im wunderschönen Ohrwurm "Hello Sun". Auch "Identity" oder das getragene "July" unterstreichen die Fähigkeit von Amber Smith, gute und zeitgemäße Musik zu machen. Kein Wunder, dass Robin Guthrie, Gründer der legendären Cocteau Twins, hier das Klangnetz mitgewoben hat und "Reprint" mitproduziert hat. Amber Smith schaffen mit ihrem zweiten Werk eine kleine Oase für alle übersättigten Kommerzhörer und verleihen ihrer Platte durch wundervolle Melodien und Schöngeist ihre besondere Note. Eine Fortsetzung folgt hoffentlich...