Gudrun Mittermeier hat mal mit Xavier Naidoo zusammengesungen (bzw. umgekehrt). Wer jetzt noch weiter liest, dem sei gesagt, dass alles nicht so schlimm ist: "Paper Walls", das zweite Werk unter dem Pseudonym Somersault ist eine widerstandslos wegzukonsumierende, harmlose Pop-Scheibe mit schönen Melodiebögen, unauffällig perfektionierten Arrangements und angenehm weicher Gesangsstimme geworden. Als Songwriterin hat Gudrun dabei durchaus die richtigen Ideen - entscheidet sich aber im Abschluss stets für die offensichtlichere, weniger überraschende Lösung. Dazu passen die verträumt-naiven Weltverbesserunstexte, die sich zum Glück eben nicht an Naidoo orientieren - aber auch so richtig keine eigene Linie verfolgen (und ergo auch niemanden verprellen werden). Zusammen mit Dave Rowntree von Blur und Mike Smith von den Gorillaz nahm Gudrun eine Scheibe auf, die eigentlich alleine deswegen schon Lob verdient, weil sich hierzulande kaum jemand traut, so etwas zu machen: Eine Sammlung sentimentaler Pop-Songs einzuspielen, nämlich, die eigentlich nicht mehr möchten, als zu gefallen. Gerade deswegen sei dieses Werk hier einmal erwähnt.