So ziemlich jede Band, die auf ihren Platten mehr als zwei Effektgeräte benutzt, glaubt gleich, sich deshalb mit den großen My Bloody Valentine vergleichen zu müssen. Im Waschzettel des zweiten Albums von Amusement Parks On Fire taucht der ominöse Vergleich dagegen nicht auf, dabei passt er hier - vor allem beim Titelsong gleich zu Beginn - so gut wie nirgends sonst. Denn so perfekt in Szene gesetzte Soundlandschaften zwischen laut und leise, zerbrechlich und brachial, Feedback-verzerrt und träumerisch sanft hat es, seit Kevin Shields die Gitarre an den Nagel gehängt hat, wirklich nirgends mehr gegeben. Selbst nicht bei Mogwai, Godspeed! You Black Emperor, Sigur Ròs und Co., deren Schaffen Amusement Parks ebenfalls Tribut zollen, ohne es zu kopieren.
Denn obwohl wir mit so vielen Referenznamen um uns geworfen haben, ist das, was die Briten hier machen, dennoch erstaunlich eigenständig. Zum Beispiel inmitten ihres Wall Of Sound bei "In Flight" mit 80s-Rock-Riffs zu kokettieren, ist schon ganz schön mutig! Viel anders als bei ihrem selbstbetitelten Debüt machen sie auf diesem Nachfolgealbum allerdings dennoch nicht. Wieder sind die Übergänge zwischen den Songs fließend, wieder ist die Dramaturgie der gesamten Platte einfach ein Traum. Doch was soll man an Perfektion auch noch verbessern? Deshalb heißt es nun, keine neun Monate, nachdem wir ihren Erstling an dieser Stelle zur "Platte der Woche" gekürt haben, schon wieder: Es gibt (nicht nur) diese Woche keine bessere Platte als die von Amusement Parks On Fire!