Man kann vieles über Roger Miret sagen, nicht aber, dass er faul ist. Denn seit einigen Jahren nun schon hat der Mann zwei gleichwertige Bands am Start und vernachlässigt keine. Sowohl mit Agnostic Front als auch mit den Disasters veröffentlicht er regelmäßig Platten und tourt ebenso regelmäßig um die Welt. Jetzt sind wieder die Disasters mit einem neuen Silberling dran und der klingt wie immer. Wie immer Streetpunk und wie immer gut.
Gut 18 Monate nach "1984" erscheint "My Riot" und auch wenn die Dichte an Hymnen diesmal vielleicht nicht ganz so hoch ist, bietet das dritte Album der Disasters an sich genau das, was Fan sich erhofft. Einen unnachahmlich röchelnden und singenden Frontmann, einprägsame Backgrounds und Musik im Stile von The Clash, bösen Rancid, der Stiff Little Fingers, aber auch Social Distortion und ganz besonders der Ramones. Die sind auf diesem Werk präsenter und je und es dürfte nicht von ungefähr kommen, dass Roger Miret sogar einen Song nach ihnen benannt hat. Denn nicht nur "Ramones" mit seinen herrlichen Gammas, Heys und Hos, sondern auch "Noho Soho", "Ones Were Warriors" und einige mehr erinnern an die Lederjacken. Aber natürlich bleiben es stets die Disasters und auch wenn es akustisch wird ("Everything I Do"), Klavier-Spielereien überraschen ("Warning! Warning"), plötzlich gepoppunkt wird ("Emily") oder es in Richtung Reggae geht ("Runaway Reggae Remix") klingen sie eigentlich wie immer. Gut nämlich.