Die dritte Platte von Olli Schulz & Der Hund Marie erscheint erstmals bei einem Major und auch in Sachen Musik hat sich eine Menge getan. Man erinnert sich noch gut an die Anfänge des Hamburger Songwriters. Olli Schulz war genau die Sorte Musiker, den man, je nach Perspektive, komplett unterschiedlich interpretieren konnte. Die einen sahen schon immer den ernsten Musiker, der sich hin und wieder, besonders live, zu manchem Spaß hinreißen ließ. Für andere war er so eine Art Mike Krüger des Indie-Pop. Dass er auch ganz anders kann und die neue Richtung durchwegs überzeugt, beweist Schulz spätestens auf "Warten auf den Bumerang". Eindrucksvoll zeigt er sich mal als versierter Songschreiber, mal als genauer Beobachter seiner Umwelt. Politische Statements ersetzen Albernheiten, Schulz erzählt Geschichten die rühren, die manchmal immer noch zum Lachen sind, aber doch immer einen doppelten Boden haben. Dies alles verpackt er so geschickt in fein arrangierte Songs, dass man an die Anfänge kaum denken mag. Wer freilich genau den damaligen, naiven Charme mochte, der könnte vom neuen Schulz enttäuscht sein. Alle anderen freuen sich über einen gereiften Songschreiber, der viel zu erzählen hat.