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The Legends - Facts And Figures Labrador/Broken Silence
Format: CD
Käme man auf die Idee, alle drei bisher erschienenen Legends-Alben hintereinander zu hören, so würde man wohl kaum vermuten, dass es sich dabei immer um dieselbe Band handelt. Während das Debütalbum "Up Against The Legends" mittlerweile schon als Klassiker des 60s-geprägten Indiepops gilt, wurden zum Nachfolgealbum "Public Radio" vor allem die frühen The Cure als Referenz herangezogen. Nun also erscheint mit "Facts And Figures" dieses Jahr hierzulande bereits das zweite Album der Legends, und wieder einmal hat sich die Band um Mastermind und Labrador-Labelchef Johan Ångergard neu erfunden. Es dominieren kalte Synthesizerklänge und Electrobeats, die nicht nur an New Order oder die Pet Shop Boys erinnern, sondern beizeiten sogar an Eurodance-Sünden der frühen 90er. Dies mag im ersten Moment befremdlich erscheinen, funktioniert aber am genau dann am besten, wenn damit bis kurz vor der Grenzüberschreitung zur Unerträglichkeit übertrieben wird. Seinen Höhepunkt findet das Album dann auch in der selbstverständlich äußerst tanzbaren Anti-Disco-Hymne "Disco Sucks". Im Booklet sind unter dem Punkt "Facts and Figures 1974 - 2006" Lieblingsplatten der letzten 33 Jahre aufgelistet. Zwar scheint es etwas hoch gegriffen, das neue Legends-Album in dieses von den Smiths bis zu Belle And Sebastian reichende Who-is-Who der Popgeschichte in das Jahr 2006 einzureihen, dennoch ist "Facts And Figures" ein hörenswertes Album für jeden, der keine Angst davor hat, sich in eine längstvergessene Welt voller kühlem Discokitsch entführen zu lassen.
-Christina Ocklenburg-
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