Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um kein gewöhnliches Album, sondern um ein Projekt der ganz besonderen Art. Um die Zeit zwischen zwei regulären Veröffentlichungen zu verkürzen, luden sich die fünf Musiker von Yourcodenameis:Milo befreundete Künstler jeweils für einen Tag in ihr Studio nach Newcastle ein, um in dieser beschränkten Zeit an einem Stück zu basteln. Die eingeladenen Gastmusiker stammen einerseits aus der lokalen Szene (Field Music, Ross Millard von den Futureheads, Lukas Wooller von Maxïmo Park), sind junge Senkrechtstarter aus dem ganzen Land (The Automatic, Get Cape.Wear Cape.Fly.) oder andere mehr oder weniger bekannte Künstler (Gordon Moakes von Bloc Party, Martin Grech). Das Album lebt zwar von der Vielfalt der beteiligten Menschen, gleichzeitig ist diese aber auch das größte Problem.

Genau genommen ist "Print is Dead Vol 1." schließlich auch nicht das Werk einer Band, sondern von 12 verschiedenen, nur kurzzeitig bestehenden Bands, und so bekommt man während des Hörens schnell das Gefühl, es handele sich um einen Sampler, der vollkommen verschiedene Lieder aus einem nicht näher bekannten Grund auf einem Tonträger vereinigt. In einem Moment gibt es bei "Deborah Bow" mit Field Music noch seltsame Pop-Experimente zu hören, im nächsten Moment kracht es in Zusammenarbeit mit Reuben gewaltig, woraufhin ein HipHop-Stück mit Lethal Bizzle folgt. Der Einfluss der Gastmusiker ist immens, und Yourcodenameis:Milo gelingt es nicht, durch eigenes Zutun einen durchgängigen roten Faden durch ihr Album zu ziehen. Das Ergebnis ist zwar nicht durchgängig schlüssig, beinhaltet aber einige interessante Zusammenarbeiten, die wohl vor allem für Fans der beteiligten Künstler interessant sein dürften.