Milburn haben es nicht leicht. Sie sind jung, sie kommen aus Sheffield und der Schatten der übermächtigen Freunde von den Arctic Monkeys ist geradezu erdrückend. Wer das Debutalbum "Well Well Well" aber nur auf der Suche nach den neuen Arctic Monkeys hört, oder eben nach dem, was aus diesen mit ihrem zweiten Album werden könnte, wenn ihr Stern verglüht ist, der tut Milburn Unrecht. Was also bleibt übrig, wenn man die Vergleiche, denen sowieso keine Band standhalten kann, außen vor lässt? Vier Jungen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben und manchmal ein erstaunliches Gespür für die richtige Melodie zum richtigen Zeitpunkt besitzen. Zwar ist nicht jedes der 11 Lieder so gelungen wie "What About Next Time?" oder "Cheshire Cat Smile", aber die Höhepunkte sind sympathischerweise über das gesamte Album verteilt, was dazu einlädt, dieses auch vollständig durchzuhören. Fragwürdige Momente entstehen eher bei der genaueren Betrachtung der Texte - muss es wirklich Lieder über Geiselnahmen in der Form von "Send In The Boys" geben, in denen jugendliche Sondereinsatzkommandophantasien ausgelebt werden? Letztendlich sollte man es Milburn nicht zum Vorwurf machen, dass sie die gleichen Referenzen haben wie alle Jungen in ihrem Alter. Schließlich haben sie nicht mehr und nicht weniger als ein typisch britisches Popalbum gemacht.